Weltmeisterschaft Sprint 2006 at 21.01. - 22.01.2006 in Heerenveen
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Eine Odyssee, so könnte man die Anreise in das Mekka des Eisschnelllaufens schlechthin - Heerenveen - beschreiben. Los ging es im Auto und aller Frühe in Berlin - bei gefrierendem Nieselregen und minus 3,5 Grad. Unterwegs dann vom Schnee ungeräumte Autobahnen aber immerhin nach und nach steigende Temperaturen. Dafür dann starker Regen und Verkehr. Schliesslich - 8 Stunden später - endlich Holland bei Sonnenschein und 9 Grad - Plus wohlgemerkt - in Sicht...
Vor 7 Jahren hatte ich das letzte Mal das Vergnügen bei einer Großveranstaltung ins Thialf zu kommen. Damals mit einer Gruppe von Freunden und "nur" als Zuschauer. In meiner Erinnerung war das ein unvergessliches Erlebnis. Die 13.000 frenetischen Fans - zumeist in Orange gekleidet oder bunt kostümiert - gaben und geben dieser Halle und den darin stattfindenden Veranstaltungen ein weltweit einmaliges Flair. Wenn ich heute gefragt werde wie der Wettkampf damals denn so war, kann ich eigentlich nur noch sagen, dass ich vom eigentlichen Wettkampf - der bestimmt auch spannend war - nicht wirklich etwas mitbekommen habe - so sehr war ich von der Athmosphäre in der Halle gefangen.
Umso höher sind natürlich auch die Erwartungen, die ich für diesmal im Gepäck habe. Hinzu kommt natürlich auch die Schwierigkeit und der Anspruch, den Wettkampf, die Erfolge und Niederlagen im Bild festzuhalten. Ob mir dies gelungen ist könnt nur Ihr mir beantworten. Auf alle Fälle wünsche ich Euch beim Betrachten der Bilder recht viel Vergnügen, und wer weiss: vielleicht findet der eine oder andere von Euch auch mal den Weg nach Heerenveen...
1. Tag
Da ist sie nun wieder - die Thialf! Die ersten (ca. 3.000) holländischen Fans sind bereits um 10:00 Uhr an der Halle und warten auf den Startschuss zum Einlass. Ein Meer von Orange und rot-weis-blau. Eine Wahnsinnsstimmung schon vor der Halle...
Die Akkreditierung erfolgt professionell und schnell - nur sind die Arbeitsbedingungen, wie sich schnell heraus stellen sollte, etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt kein WLAN vor Ort und somit fällt es etwas schwer die Bilder sofort online zu stellen. Auch das Platzangebot zum Arbeiten ist etwas spärlich. Aber alles halb so wild, merkt man doch nur, dass man ziemlich verwöhnt ist. Der niederländische Provider KPN hat einen kostenpflichtigen Hotspot in der Halle installiert. Also 15€ bezahlen und dann kann es los gehen...
Um 12:00 bricht plötzlich ein Tumult, wie bei einem Popkonzert von Robbie Williams, los. Die Türen der Halle wurden geöffnet und die Fans strömen und stürzen hinein. Das Ziel: ganz vorne in der ersten Reihe stehen. Die Begeisterung und Stimmung der Fans ist für jemanden, der aus Deutschland kommt, nur schwer zu begreifen und einfach nur unglaublich. Die Musik der Glasblazers heizt die Stimmung dann zusätzlich noch an. Kurz vor dem Start der Wettkämpfe sind dann auch die letzten Plätze belegt und 13.000 Fans bevölkern die Halle.
Es heißt ja immer, dass Eisschnelllauf eine Wintersportart sei und man sich warm anziehen muss. Nicht so in Heerenveen! Ein leichter Pullover reicht vollkommen aus. Und selbst dabei kommt man ins Schwitzen. Wohin man auch schaut - ausgelassene Stimmung (trotz oder gerade wegen der nicht gerade unerheblichen Mengen an Alkohol :-)
Und dann geht es los und die ersten Paare gehen auf die Strecke. Angefeuert wird jedes Paar - aber wenn ein Läufer aus Holland an den Start geht bzw. läuft herrscht ein Lautstärkepegel, der jede Skala sprengt und einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt - einfach unbeschreiblich schön!
Plötzlich Pfiffe und Buh-rufe in der Halle! Was war geschehen? In einer Kurve wurde eine Laolawelle gestartet, die auf Höhe der VIP-Tribüne "verreckte". Dies wurde sofort von den "richtigen" Fans lautstark kritisiert. Das Ganze wiederholt sich jetzt so lange, bis auch die letzten Zuschauer mitmachten - man könnte auch sagen genötigt sind mitzumachen.
Das Resümee des des ersten Tages: euphorische Stimmung, total müde und erschöpft aber total glücklich! Alle Erwartungen haben sich erfüllt - mehr noch: sie wurde übertroffen! Hier wünscht man sich nochmal Sportler zu sein, und vor solch einer Kulisse auf dem Eis stehen zu dürfen.
2. Tag
Heute morgen geschah der Supergau. Gerade als es losgehen sollte, versagte mein Teleobjektiv - soll heissen es ist defekt :-( Das hat zur Folge, dass alle Bilder von heute etwas aussehen wie aus der Steinzeit. Ich fühle mich beim Arbeiten auch etwas behindert. Aber mal sehen, was der Rest des Tages noch bringt... Bilder gibt es trotzdem...